Cook Islands
17 05 2012Kia Orana, liebe Leute!
Melde mich zurück an der Blogfront! Wahrscheinlich habt ihr euch schon gewundert, warum hier so lange Stille geherrscht hat. Nein, ich habe mich nicht im Outback eingegraben, sondern bin weitergeflogen in die Südsee auf die Cookinseln. Leider ist mir hier mein Laptopdisplay kaputt gegangen, so dass es schwierig ist, damit zu arbeiten. Auch ist Internet hier ein Luxusgut, wenn man überhaupt irgendwo Zugang findet. Werde dennoch versuchen, gelegentlich einen Artikel zu schreiben und blind ein paar Fotos einzufügen. Der Rest kommt dann später, sobald mein Display nicht mehr pink-türkis gestreift ist, bzw. ich einen neuen Laptop auftreiben kann.
Die Cookinseln sind eine Inselgruppe im Pazifik, bestehend aus 15 Inseln die teilweise aber 1000km entfernt liegen. Die größte, Rarotonga, misst gerade mal 10km im Durchmesser und ist 650m hoch. Sie hat etwa zehntausend Einwohner, acht Ortschaften und fast jeder scheint jeden zu kennen. Mit dem Fahrrad ist man in 2h einmal rum, also eher ein gemütliches Inselchen (und es ist noch die größte..). Um die Insel herum liegt kreisförmig ein Riff, innerhalb dessen sich eine 1-2m tiefe Lagune mit vielen Korallen und Fischen befindet. Außerhalb des Riffs sackt das Meer dem Hörensagen nach auf 7km Tiefe ab. Das kann aber auch Seemannsgarn sein (gehört von meinem Dive Master), ich denke 5km sind realistisch und immer noch verdammt tief. Also lieber im Riff bleiben…
Die Cookinseln liegen übrigens direkt hinter der Datumsgrenze, so dass ich dieses Jahr den 1.Mai zweimal erleben durfte. Zuhause wär das eine tolle Sache, aber wenn man gerade mal auf Weltreise ist, hat man nicht so viel davon. Dennoch, lieber zweimal 1.Mai auf den Cookinseln als zuhause.. Denn die Strände sind wirklich so, wie man sich Südseeinselstrände vorstellt. Palmen wachsen über den Strand bis fast ans Meer, man stolpert über Kokosnüsse, die beim Sonnen auch schon mal unvermittelt neben einem einschlagen.. Abends gibt es wunderschöne Sonnenuntergänge, die sich im Meer spiegeln, und wenn silbernes Mondlicht durch die Palmen scheint, am Nachthimmel das Kreuz des Südens funkelt, dann spielt sich bei einem kühlen Bier die Gitarre fast wie von selbst. Ja, Südseeromantik ist schön, aber die ganzen Liebespärchen um mich rum gehen mir schon etwas auf den Keks. Apropos Keks – eine Rolle Kekse kostet hier 10 NZ$, das sind gute 6 Euro. Geld sickert hier durch die Hände wie der Sand am Strand. Aber was will man machen, ist halt “etwas” ab vom Schuss hier.
Mittlerweile war ich zweimal Tauchen, einmal mit dem Rad um die Insel, schnorcheln in der Lagune und hab viele nette Leute kennengelernt. Vor 4 Tagen bin ich mit einem kleinen Flugzeug raus auf die äußeren Inseln geflogen und sitze momentan in meinem Baumhaus auf Aitutaki und esse eine selbstgeschlagene Kokosnuss. Ja, richtig gelesen, ein gemütliches Baumhaus (siehe Foto) mit Palmendach und keine 10m vom Strand weg. Da würde selbst Robinson Crusoe neidisch! Praktischerweise strahlt das WLAN vom Resort nebenan etwas rüber, so dass ich im Gegensatz zu Robinson auch gelegentlich Mails checken und diesen Blogartikel schreiben kann.
Aitutaki ist wirklich ein Südseetraum. Und so lebt es sich hier auch, ganz entspannt von einem Tag auf den nächsten. Mal ein Buch lesen, mal sonnen, mal schnorcheln in der Lagune, wo die bunten Korallengärten schon ein paar Schritte weiter anfangen. Ein echtes Schnorchelparadies, so viele bunte Fische und Korallen nur ein paar Meter vom Strand weg, das gibt’s selbst hier nicht oft. Das Einzige, das hier im wahrsten Sinne des Wortes tierisch auf die Nerven geht, sind die eingeschleppten Hähne. Es müssen Hunderte sein, und einer von denen ist immer am krähen. Alle fünf Sekunden ein Kräkäräkäähhh*hust* aus irgendeiner Richtung ab 4 Uhr morgens. Da wünscht man sich ne Schrotflinte!
Trotz der ungewöhnlichen Geräuschkulisse kommt hier echtes Südseefeeling auf. Man trinkt hier übrigens nicht Bacardi-Rum sondern Heineken. Ja, kleiner Stilbruch, aber Schnaps kostet hier ein Vermögen und Bier kommt bei dem Wetter einfach besser. Und auf allen Cookinseln scheint Käpt’n Heineken schon vor Käpt’n Cook da gewesen zu sein…
Übermorgen geht’s weiter nach Atiu, eine noch kleinere Insel mit ein paar Hundert Einwohnern. Mal gespannt, bin dort in einem Gasthaus mitten im Inseldorf einquartiert. Wie das Dorfleben wohl auf einer einsamen Südseeinsel aussieht? Zumindest einer Sache bin ich mir jetzt schon sicher: dort wird Heineken getrunken. Und Atiu-Kaffee, der wird nämlich auf der Insel selber angebaut und geröstet.
Nachtrag: Seit heute bin ich zurück von Atiu und es hat sich doch einiges anders entwickelt als gedacht. Denn an dem Tag als ich diesen Artikel geschrieben hatte, habe ich mir eine üble Grippe eingefangen und habe fünf Tage mit bis zu 40° Fieber kämpfen dürfen. Nun geht’s mir zwar besser, aber ich bin immer noch angeschlagen. Werde versuchen weiterzumachen, aber so langsam rauben mir die Rückschläge die Kräfte. Es hat sich dennoch gelohnt, nach Atiu zu fliegen, denn ich werde bestimmt nie vergessen, wie ich von den Einheimischen zum “Tumunu” eingeladen worden bin, ein altes Ritual in der Südsee, bei dem ein Holzbecher reihum kreist und für jeden aufs Neue mit dem zuvor gebrauten Buschbier (kein Heineken!) gefüllt wird. Es gibt wohl kein Ereignis bei dem man die Einheimischen besser kennenlernen kann… Gute Stimmung, viele Geschichten und ein immer gut gefüllter Becher – das nenn ich mal lokale Kultur zum Anfassen!
Mittlerweile bin ich nun drei Wochen auf den Cookinseln und es wird langsam Zeit weiterzuziehen. In drei Tagen geht meine Reise weiter nach Französisch Polynesien: Tahiti und Moorea. Parlez-vous francais?
Liebe Grüße und bis dahin!
Ingo
Hallo, Ingo
Cook-Islands, Dein Artikel vom 17.05. hört sich, wie Deine anderen Berichte auch, super an. Wir mögen die Art, wie Du schreibst und beschreibst, sehr.
Wir sind auch am 17.05. verreist u.a. mit Bernarde. Aber verflixt, unser Bericht wäre total ………… ich weiß nicht. Wir waren in Thüringen, alles war super, aber natürlich nicht vergleichbar. Wie schon mal geschrieben, immer noch neidisch.
Du hörst Dich ein bißchen besser an, was uns sehr freut. Wir denken an Dich.
Paul und Marion
Wow…., wie wunderschön es da überall aussieht.
Total paradiesisch.
Ich will auch…;-)
Wünsch dir eine wunderschöne Weiterreise!
Hi Ingo,
wegen des Displays mache doch bitte einen Case beim Helpdesk auf. Ich werde dann versuchen einen Technikereinsatz zu triggern 😉
Ansonsten noch schöne Reise. Mein Neid verfolgt Dich.
ThX
Georg
Hi Georg!
Haha, geniale Idee! 🙂
Wie war noch gleich die externe Helpdesknummer? 😉
Danke für die Wünsche, ich bring euch etwas Sonne mit!
Viele Grüße aus der Südsee!
Ingo
Hallo Ingo !
Was heißt hier, ich bringe etwas Sonne mit, bring alles mit, auch die Südsee.
Liebe Grüße 😉
Kia Orana Roommade Ingo,
schöner Bericht von den Cook Islands. War wirklich ein Traum dort. Vor allem One Foot Island bei Aitutaki.
Aber unser Hostel auf Rarotonga war auch in Ordnung. Schade das du am letzten Tag auf Raro „verschollen“ warst und wir nicht mehrt zusammen geschnorchelt sind. War schön dich kennengelernt zu haben und das ein oder andere Heineken haben wir ja auch zusammen getrunken. 🙂
Wünsch dir noch eine gradiose Reise…. genieß die Zeit!
Gruß,
Daniel aus Dorm 3 im Vara´s Beach House 😉
Hi Daniel!
War wirklich klasse, dich zu treffen! 🙂
Ja echt schade, da haben wir uns nämlich genau verpasst bzw. sind sogar aneinander vorbeigelaufen, wie ich hinterher gehört habe.. Aber was solls – hoffe, du hattest noch einen guten letzten Tag und ne gute Rückreise 🙂
Viele Grüße von der Osterinsel!
Ingo
Hey Ingo, wann gibts mal was neues aus Südamerika zu hören?